Rahel: "Hallo. Schön, dass du da bist. Für deinen Einstieg in diese Reise brauchst du nichts, außer dir selbst und der Bereitschaft, dir diese Nachricht anzuhören.
Wir freuen uns, dass du da bist. Und mit 'wir' meinen wir mich, Rahel – und mich, Eliane. Wir möchten dich heute auf eine Reise einladen. Eine Reise in dein Inneres, die dich zu mehr Ruhe, Erdung und Sicherheit führt.

Eliane: "Wenn du magst, dann schliesse für einen Moment deine Augen.
Lege dafür gerne eine Hand auf deine Stirn und eine auf dein Herz. Stell dir vor, wie mit jedem Ein- und Ausatmen dein Kopf und dein Herz in Verbindung treten. Ein Strahl aus Licht, der dein Kopf und dein Herz verbindet. Mit jedem Ein- und Ausatmen leuchtet dieser Strahl stärker.
Ein … und … aus.
Heller und heller strahlt das Licht, das Kopf und Herz verbindet.
Langsam breitet sich dieses Leuchten weiter aus, bis es dich schliesslich umhüllt, wie eine goldene Kugel. Diese Lichthülle hält die folgenden Botschaften für dich bereit:
"Du bist beschützt. Du bist geliebt. Du bist nicht allein. Du bist sicher. Du bist verbunden. Du bist gesehen."

Rahel: "Stell dir jetzt vor, dass Sira nun auf sanften Pfoten neben dir auftaucht. Sie setzt sich behutsam an deine Seite und du spürst ihre starke Präsenz. Du hörst den Widerhall ihrer Stimme in deinem Kopf, als sie dich anblickt und dir zu verstehen gibt: 'Ich bin da. Ich begleite dich auf dieser Reise. Sie führt dich tief in den Ort der Erkenntnis, wo die Wahrheiten über dich geschrieben stehen. Du brauchst keine Angst zu haben, ich kenne die Innenwelten gut, denn ich bin ihre Hüterin. Schreite voran mit Neugier – und halte dich immer dann an mir fest, wenn dich Unsicherheit beschleicht.'
Die Kugel voller goldenen Lichts hüllt dich und nun auch Sira ein. Das Leuchten zieht euch nach innen, näher und näher zu dem hellen Strahl, der sich zwischen Herz und Kopf gebildet hat. Als du deine Hand ausstreckst und ihn berührst, spürst du, wie sich deine Innenwelten öffnen. Und so trittst du hinein."

Eliane: "Du bist nun angekommen. Öffne deine Augen und setzte deine Reise fort, indem du weiterliest."

Eliane: "Du sitzt auf dem Plateau, wo der Wald eine natürliche Lichtung bildet. Unter dir spürst du den von der Sonne erwärmten, weichen Untergrund. Du beobachtest, wie Sira es sich ebenfalls auf dem Boden gemütlich macht.
Du darfst dich nun weiter entspannen. Gib dein Gewicht nochmals ganz bewusst an den Boden ab.
 

(kurze Pause)

Erstaunt merkst du, dass du einen Rucksack auf deinem Rücken trägst. Du hattest ihn die ganze Zeit über bei dir, fast unbemerkt, doch nun lastet er schwer auf deinen Schultern. Du nimmst ihn langsam ab und stellst ihn vor dich auf den Boden.
Was spürst du? Nimm den Moment einfach wahr. Du musst nichts tun. Spüre einfach, wie sich deine Schultern ohne dieses Gewicht anfühlen.
Sorgen, belastende Gedanken, Gespräche, die immer wieder in deinem Kopf auftauchen. All das, was dir wehtut und dich belastet, ist in der Gestalt von Steinen in deinem Rucksack."

(kurze Pause)

Öffne nun den Rucksack, um Stein für Stein herauszunehmen und vor dir abzulegen.
Nimm den ersten Stein in deine Hände. Spüre seine Kälte, seine Rauheit, sein Gewicht. Dieser Stein symbolisiert einen Gedanken, ein Gefühl, eine Last.
Für welchen belastenden Gedanken steht er?
Blicke auf den Stein und lege ihn dann sanft vor dich hin.

Nimm nun den nächsten Stein in deine Hände. Fühle seine Kanten oder Rundungen, das kalte Gefühl auf deiner Haut. Dieser Stein trägt eine Erinnerung, ein Ereignis, das dich belastet.
Für welche Erinnerung, welche Vergangenheit steht er?
Schau auf den Stein, lasse die Emotionen zu, die nun hoch kommen. Atme durch und lege ihn dann behutsam vor dir ab.

Nimm jetzt den dritten Stein in deine Hand. Spüre seine Unregelmäßigkeit, die unterschiedlichen Ecken und Kanten. Wofür steht dieser Stein?
Lass ein passendes Bild in deinem Innern entstehen.
Atme tief ein … und … aus. Und lege den Stein dann sanft vor dich hin.

Nun ergreife den nächsten Stein. Welche Last verkörpert dieser Stein?
Betrachte ihn, spüre sein Gewicht und setze ihn dann behutsam neben die anderen Steine.

Greif nun nun einen weiteren Stein hinaus. Er liegt warm und glatt in deiner Hand, als ob er oft berührt worden wäre. Dieser Stein symbolisiert ein Gefühl der Selbstkritik, des Zweifels an dir selbst.
Welchen Zweifel, welche innere Kritik birgt dieser Stein in sich?
Blicke ihn an, fühle die Schwere und den Druck der Selbstzweifel und lege ihn dann sanft vor dir ab.

Schaue nun in deinen Rucksack und falls sich weitere Steine darin befinden, widme jedem einzelnen einen Moment, spüre sein Gewicht und setze ihn dann auf den Boden vor dir.

(Eine Minute der Stille)

Jetzt, da du alle Steine vor dir abgelegt hast, prüf nach, ob immer noch dieses Gefühl der Bedrohung und Gefahr in dir ist. Eine schwere Grundstimmung. Falls ja, dann stell dir vor, wie du diese Stimmung abstreifst und wie einen Mantel ebenfalls vor dir ablegst.
Schau nun auf die Steine, die vor dir liegen. Hebe dann den Blick und betrachte die Anhöhe auf der du dich befindest. Lass das helle Licht auf dich wirken und fühle, wie sich dein Körper ohne diese Last anfühlt. Spüre wie dir warm und wohl ist. Wie leicht du dich fühlst.

Du kannst deinen Rucksack wieder schließen und neben dich legen. Du hast ihn nicht weggeworfen, sondern nur für einen Moment zur Seite gestellt. Und sein schwerer Inhalt ist nun vor dir. Er lastet nicht mehr auf dir. Dies ist ein erster Schritt, um innezuhalten und aus dieser Ruhe heraus gewahr zu werden, was du die ganze Zeit über mit dir herumgetragen hast."

Eliane: "Du bist viel gereist, mit Stift und Papier in der Hand. Du hast dein Schmerz für dich herauskristallisiert und in einem Satz verdichtet. Schau nun auf die Steine, die vor dir liegen und sag deinen Satz. "Mein Schmerz ist …"

(kurze Pause)

Erkenne dein Leid an, indem du sagst: «Es schmerzt.» Dieser Schmerz lastet schwer.

(kurze Pause)

Erinnere dich nun daran, dass du nicht allein bist. Anderen Menschen geht es genauso.

(kurze Pause)

Und nun gib dir selbst, was du in diesem Moment am dringendsten brauchst. Sprich diese Worte in Gedanken zu dir: 'Möge ich wohlwollend und freundlich mit mir selbst umgehen.» Und gibt dir damit Mitgefühl.

(kurze Pause)

Stell dir nun vor, wie du dich noch stärker mit dem Boden unter dir verbindest. Dein gesamtes Gewicht gibst du ab. Aus deinem Körper heraus bilden sich Lichtwurzeln, die tief in die Erde wachsen. Mit jedem Atemzug strahlen sie heller und reichen weiter hinab. Sie verbinden dich mit der Erde.

Spüre, wie diese Lichtwurzeln dir Halt geben und Kraft spenden. Jedes Mal, wenn ein Sturm durch deine Innenwelten zieht, dürfen sie noch tiefer wachsen – wie ein Muskel, der stärker wird, je mehr er gefordert wird. So wirst auch du mit jedem Sturm stabiler, sicherer, geerdeter.

Du bist verwurzelt. Du bist in Verbindung. Du hast Halt.

(kurze Pause)

 Atme tief ein und aus. Du hast dir gerade Raum gegeben, um innezuhalten. Du bist sicher und du bist verbunden. Öffne nun die Augen.

Eliane: "Du steigst weiter hinauf, Schritt für Schritt, bis du die letzte Steigung bewältigt hast. Oben angekommen, öffnet sich der Wald und du trittst auf eine weite, offene Lichtung. In ihrer Mitte lodert ein Feuer, dessen Flammen in der anbrechenden Dämmerung hell und einladend tanzen. Du setzt dich neben Sira ans Feuer. Von hier aus breitet sich der Blick weit über die ruhenden Wälder und Wiesen – eine stille, friedvolle Weite, die dich tief durchatmen lässt.

 (kurze Pause)

Während du in die Flammen schaust, bemerkst du, dass du nicht länger allein bist. Nach und nach treten weitere Menschen in den wärmenden Kreis des Feuers. Auch sie setzen sich leise hin. Ein seltsames Gefühl der Vertrautheit breitet sich aus – als würdet ihr euch schon lange kennen. Es ist das stille Wissen, dass sie alle denselben Weg gegangen sind, durch ihre eigenen Stürme hin zum Plateau der Erdung, und dann weiter bis an dieses Lagerfeuer.

Sira spricht sanft: 
„Das sind Innenweltenreisende wie du. Auch sie haben den Mut gefunden, sich auf den Weg zu machen. Ihr seid nun gemeinsam hier, verbunden durch diese Erfahrung.“

Ihr sitzt zusammen im Kreis, die Wärme des Feuers zwischen euch, die Stärke der Gemeinschaft um euch. Für einen Moment spürst du dich nicht nur getragen von dir selbst, sondern auch von diesen anderen. Eine stille Kraft entsteht – das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein.

 Dann erhebt ihr gemeinsam die Stimme:
„Wir schauen inmitten des Sturms auf unseren Leid und begegnen ihm mit Achtsamkeit. Es schmerzt. Wir stehen hier gemeinsam mit der Erkenntnis, dass Schmerz Teil von uns allen ist. Möge mein Schmerz zum Nährstoff meines Wunsches werden, der in diesem Leben für mich wahr werden darf.“

In diesem Moment lodert das Feuer heller auf, als würde es eure Worte aufnehmen. Das Ritual des Wunschsteins hat begonnen.

 Falls du die Augen geschlossen hast, öffne sie nun gerne und lies weiter."

Eliane: "Du hast deinen Teil des Rituals des Wunschsteins vollendet, damit dieses nun für dich wirken kann. Den Stein für dich suchen und bemalen wir mit Achtsamkeit.

Derweil sitzt du immer noch am Feuer mit Sira. Du spürst ihre Sicherheit spendende Präsenz neben dir. Wenn du magst, lege gerne eine Hand auf ihr warmes Fell.

Bevor du diese Reise abschliesst, laden wir dich ein, noch einmal auf deinen Lebensweg zurückzublicken. Vieles liegt bereits hinter dir — auch schwere Zeiten, die du überwunden hast. Was hat dir damals geholfen?

(kurze Pause)

Lass diese Erinnerung zu dir kommen.

(Pause)

Und während du vergangener schwerer Zeiten gedenkst, sei gewiss: Stürme in deinem Inneren sind nicht das Ende deiner Reise. Sie sind Teil davon. Vor dir liegt ein Weg voller Möglichkeiten — die Chance, Schritt für Schritt ein Leben zu gestalten, das dich erfüllt.

Und genau dies hast du getan, inmitten des Sturms. Du bist zum Plateau der Erdung gereist, hast deinen Rucksack abgestellt und die Steine, die dich beschwerten, vor dir abgelegt. Du weißt jetzt klarer, was dich belastet – und welchen Wunsch du dafür entwickelt hast. Du bist deinem Schmerz mit Achtsamkeit begegnet, hast ihn als Teil der menschlichen Erfahrung anerkannt und bist dir selbst mit Mitgefühl entgegen getreten. Später bist du zur Lichtung des Lagerfeuers weitergezogen, hast das Ritual des Wunschsteins initiiert und so deinen Weg fortgesetzt.
Du hast erfahren, welche Kraft in dir liegt, und gezeigt, was du vermagst.

(kurze Pause)

Du erhebst dich nun und Sira tut es dir nach. Der Duft des Feuers belebt die kühle Waldluft. Du weisst, du kannst diesen Ort immer wieder aufsuchen. Doch jetzt ist es Zeit, Abschied zu nehmen.

Wenn du bereit bist, lasse die Verbindung zwischen Kopf und Herz noch einmal aufleuchten: Stell dir einen goldenen Lichtstrahl vor, der diese beiden Punkte verbindet, bis sich daraus eine warme, schützende Kugel um dich formt. Diese Kugel trägt dich sachte zurück von der Lichtung des Lagerfeuers.

(kurze Pause)

Komme langsam wieder in den Raum zurück. Nimm wahr, was du siehst, wie sich dein Körper anfühlt. Bedanke dich bei Sira für ihre weise Führung und Begleitung.

Willkommen zurück.
Falls du die Augen geschlossen hattest, öffne sie nun."